PQQ: PQ-Verweis statt SVERWEIS

  Wis­sens­stand: Lev­el 1 ⇒ Ein­steiger in PQ, keine/kaum Erfahrung   

Power Query Quickie: Ersatz für SVERWEIS()

Der fol­gende Satz wird sie vielle­icht in einem Pow­er Query-The­ma etwas ver­wun­dern: In vie­len Fällen des täglichen Lebens mit Excel und vorhan­den­em Pow­er Query ist der ganz nor­male, der klas­sis­che SVERWEIS() aus­re­ichend und manch­mal sog­ar die bessere Lösung. Der Vorteil dabei: Jede Änderung der Quell­dat­en wird sofort berück­sichtigt. Und wenn die Dat­en des Such­bere­ichs sortiert sind, kann die Suche auch einiger­maßen schnell sein. Und nicht zu vergessen: Es wer­den auch „unge­naue” Werte gefun­den, wenn der 4. Para­me­ter des SVERWEIS() nicht angegeben wird oder 1 bzw. WAHR ist. Unter PQ ist das nicht möglich.

Warum soll­ten Sie dann Pow­er Query als Ersatz für den SVERWEIS() ein­set­zen? Es gibt einige Sit­u­a­tio­nen, wo es sich wirk­lich lohnt bzw. mehr als sin­nvoll ist. Als erstes fällt mir dabei in der SVERWEIS nach links ein, welch­er hier und auch hier detail­liert beschrieben ist. Auch bei großen Daten­men­gen hat Pow­er Query wegen der Geschwindigkeit sowieso deut­liche Vorteile. Und wenn der Such­w­ert auch noch in ver­schiede­nen Tabellen, Arbeits­blät­tern oder sog­ar Map­pen ste­ht, dann kann sich jed­er glück­lich schätzen, der PQ ver­wen­den und ein­set­zen kann. 😉 

In dieser als *.zip gepack­ten Mus­ter­datei sind ver­schiedene Beispiele aufge­führt. Begin­nend mit ganz ein­fachen Beispie­len bis hin zu kom­plex­en Such-Rou­ti­nen. Aber gemäß dem Ober­ti­tel Pow­er Query Quick­ie wer­den die einzel­nen Beispiele recht kom­prim­iert beschrieben. Das bet­rifft zumin­d­est die bei­den ersten Kapi­tel.

Schulnoten (1)

Öff­nen Sie zu Beginn die Datei Notenfehler.xlsx und betra­cht­en Sie sich das 1. Arbeits­blatt Noten­fehler. Ihnen wird auf­fall­en, dass ab Zeile 5 nur noch Fehler­mel­dun­gen zu sehen sind. Machen Sie sich bitte erst ein­mal auf die Suche nach dem Fehler, der auf jeden Fall in der Formel in Spalte C zu find­en ist. Klein­er Hin­weis: Absolute vs. rel­a­tive Adressierung… 😉 

Mith­il­fe von Pow­er Query soll nun dieses Mini-Pro­jekt auf andere Weise gelöst wer­den. Grund­sät­zlich wer­den Sie zu importierende Lis­ten vor dem eigentlichen Import in eine For­matierte Liste umwan­deln, auch wenn es Pow­er Query für Sie in den meis­ten Fällen gut erledigt. Erstellen Sie nun aus den Spal­ten Name, Note und Wer­tung gemein­sam eine Tabelle und eine zweite aus Note/Wer­tung. Diese bei­den Tabellen importieren Sie nun nacheinan­der in Pow­er Query. Sie soll­ten nach jedem einzel­nen Import die Tabelle über Datei | Schließen und laden in… | Nur Verbindung erstellen spe­ich­ern. Der Vorteil dabei ist, dass sie Redun­danzen der erstell­ten Ergeb­nis-Tabellen ver­mei­den.

Ihnen liegen nach dem Import 2 Abfra­gen vor: Tabelle1 und Tabelle2. Da ja bei­de Abfra­gen geschlossen sind, öff­nen Sie die Abfrage Tabelle1 auf beliebigem Wege. Sie kön­nen (und soll­ten für diese Übung) in dieser Abfrage-Tabelle die Spalte Wer­tung für Ver­gle­ich­szwecke beste­hen lassen; bei Bedarf kann diese immer noch direkt vor dem endgülti­gen spe­ich­ern gelöscht wer­den. – Ide­al­er­weise nun ein Klick auf den linken Seit­en­streifen (sofern dort nur der Text Abfra­gen und das Pfeil­sym­bol ste­hen) und dort sind dann bei­de Abfra­gen für den direk­ten Zugriff sicht­bar. Prüfen Sie noch ein­mal kurz, ob Tabelle2 die kor­rek­ten Dat­en enthält.

Aktivieren Sie nun die Abfrage Tabelle1, Menü Start | Kom­binieren | Abfra­gen zusam­men­führen   (erweit­ern) | Abfra­gen als neue Abfrage zusam­men­führen. Die Dat­en für Tabelle1 sind im oberen Bere­ich einge­tra­gen. In der unteren Hälfte erweit­ern Sie das Drop­Down und wählen dort Tabelle2 aus. Nun jew­eils ein Klick in die zu verknüpfend­en Dat­en, was in diesem Fall jew­eils die Ein­träge bei Note sind. Anschließend sind bei­de Spal­ten grün hin­ter­legt:

Zusammenführen der beiden Abfragen

Zusam­men­führen der bei­den Abfra­gen

Die Auswahl bei Join-Art kann so bleiben, denn es sollen ja alle Ein­träge der Tabelle1 erhal­ten bleiben und mit den passenden Dat­en aus Tabelle2 ergänzt wer­den. Nach einem OK gibt es eine weit­ere Abfrage mit dem Namen Merge1 und ein­er neuen Spalte mit dem Namen Tabelle2 sowie dem durchgängi­gen Inhalt Table.

Ein Klick auf den Dop­pelpfeil Doppelpfeil dieser  Spalte und ent­fer­nen Sie die Häkchen bei Note als auch bei Ursprünglichen Spal­tenna­men als Prä­fix ver­wen­den. Ein anschließen­der Ver­gle­ich wird zeigen, dass diese Werte hier nun kor­rekt sind. Ide­al­er­weise löschen Sie die zu Ver­gle­ich­szweck­en erstellte und hier über­nommene Spalte Wer­tung (falls noch nicht geschehen) und benen­nen die neu erstellte Spalte Wertung.1 in (nur) Wer­tung um. Schließen & laden und der Erfolg ist gegeben. Pow­er Query schreibt in ein neues Tabel­len­blatt das Ergeb­nis der Abfrage. – Ger­ade bei riesi­gen Daten­men­gen, beispiel­sweise mehr als 10.000 Zeilen ist diese Meth­ode erhe­blich effizien­ter als der nor­male Excel – SVERWEIS().

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Schulnoten (2)

Wech­seln Sie nun ein­mal zum Arbeits­blatt Noten­fehler (2). Und Ihnen fällt sofort auf, dass hier in Spalte C auss­chließlich Fehler­w­erte ste­hen. Das ist auch ganz klar, denn beim SVERWEIS() muss der Such­be­griff ja in der ersten Spalte des Ver­weis-Bere­ichs ste­hen und das wäre dann Spalte F. Wie bere­its weit­er oben erwäh­nt gibt es dafür unter­schiedliche Formel­lö­sun­gen, die ich hier aber nicht disku­tiere. Hier ist das Spielfeld für Pow­er Query. 😎 

Importieren Sie wiederum die bei­den hier bere­its for­matierten Tabellen dieses Arbeits­blatts in den PQ-Edi­tor. Die Namen der bei­den Abfra­gen wer­den Tabelle3 und Tabelle4 sein. Wie gehabt bei­de Abfra­gen erst ein­mal als Nur Verbindung laden. Löschen Sie nach dem öff­nen der Abfrage Tabelle3 die Spalte Wer­tung, sie bein­hal­tet ja nun wirk­lich nichts, was einen Ver­gle­ich lohnt. 

Und ab hier ist das Vorge­hen prak­tisch iden­tisch. In der Abfrage Merge2 die bei­den Queries Tabelle3 und Tabelle4 als Neue Abfrage zusam­men­führen, das Feld Tabelle4 erweit­ern und das Häkchen bei Wer­tung ste­hen lassen. Das war’s auch schon. Schließen & laden in… und an gewün­schter Posi­tion in ein Tabel­len­blatt schreiben.

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Lager und Rechnung (mehrere Spalten)

Aller guten Dinge sind ja bekan­ntlich drei. Und darum schließen Sie nun die Datei mit den Schul­noten und öff­nen das File Lager&Rechnung.xlsx. Alter­na­tiv kön­nen Sie auch ein wenig exper­i­men­tieren und die bei­den Arbeits­blät­ter dieser Datei per Pow­er Query in eine neue, leere Arbeitsmappe importieren.

Importieren Sie nun bitte die bere­its als Liste for­matierte Tabelle aus dem Tabel­len­blatt Lager. Der Name der Tabelle ist übri­gens auch Lager. Und anschließend erstellen Sie eine weit­ere Abfrage aus dem Blatt Rech­nung, wo die Daten­lage gewiss noch etwas „dünn” ist. Hier soll nach Eingabe der Pro­dukt-Num­mer und der Stück­zahl (hier für dieses Train­ing bere­its erfol­gt) nicht nur der Brut­to-Preis errech­net wer­den son­dern natür­lich auch die Mehrw­ert­s­teuer an sich. Und die richtet sich bekan­ntlich nach dem MwSt-Satz, welch­er für das Kürzel 1 (derzeit) 19% beträgt und für die 2 der ermäßigte Satz von 7%.

Sie wer­den sich vorstellen kön­nen, dass die Rech­nung in jed­er auszufül­len­den Spalte mit ein­er eige­nen Formel befüllt wer­den muss, wenn Sie in Excel mit dem SVERWEIS() arbeit­en. Und da in der Tabelle Lager die Pro­duk­t­num­mer in der 1. Spalte ste­ht, sind auch keine „Klim­mzüge” erforder­lich. Allerd­ings einen Schritt weit­er gedacht, dass aus der Tabelle Rech­nung ja auch eine Pack­Liste und ein Liefer­schein gener­iert wer­den kön­nte bzw. sollte, wird das ganze schon etwas aufwendi­ger. Hier kommt Pow­er Query ganz klar in die Pole Posi­tion und zeigt seine Stärken. Und darum geht es natür­lich weit­er mit den Anleitun­gen für die Anwen­dung in Pow­er Query.

Zu Beginn eine Anmerkung und der Hin­weis auf ein­ma­lige Vorar­beit­en, die so oder so erforder­lich sind. Hin­weis: Sie wer­den die Spal­ten Anzahl und Pro­dukt-Nr. im Excel-Arbeits­blatt Rech­nung aus­füllen und die Berech­nung der weit­eren Spal­ten nicht vol­lau­toma­tisch son­dern erst in Pow­er Query durch­führen lassen. Und das, was ich als Vorar­beit deklar­i­ert habe wird sie vielle­icht über­raschen: Schreiben Sie sich (in Excel) die Spal­tenna­men begin­nend in Spalte C bis zur Spalte I auf oder druck­en alter­na­tiv dieses Arbeits­blatt aus; löschen Sie nun in Excel diese Spal­ten kom­plett. Anschließend wech­seln Sie in den Abfrage-Edi­tor und aktu­al­isieren Sie die Query. Natür­lich wer­den jet­zt nur diese bei­den ersten Spal­ten sicht­bar sein und das ist gewollt so. Sollte Ihnen das löschen der Spal­ten in der Excel-Tabelle nicht wirk­lich beha­gen, dann lassen Sie diese erst ein­mal dort ste­hen, importieren bzw. aktu­al­isieren die ursprüngliche Tabelle und löschen erst im Pow­er Query-Edi­tor die entsprechen­den Spal­ten zu einem beliebi­gen Zeit­punkt. Und wenn sie auch das nicht so opti­mal find­en, dann wird PQ beim ein­fü­gen bzw. Erstellen der Spal­ten mit den verknüpften Werten den entsprechen­den Spal­tenna­men mit einem .1 als „Anhängsel” verse­hen und sie kön­nen schlussendlich entschei­den, wie sie damit umge­hen wollen.

Im ersten Schritt wer­den Sie nun nacheinan­der die bei­den erstell­ten Abfra­gen für Lager und Rech­nung per Schließen & laden in… nacheinan­der als Nur Verbindung sich­ern. Je nach Ver­sion ist es denkbar, dass bere­its nach dem ersten S&L‑Vorgang bei­de Abfra­gen auf diese Weise geschlossen wer­den. Dass Sie nach dem ersten Vor­gang wie eventuell auch nach dem zweit­en Pow­er Query bzw. die entsprechende Abfrage wieder öff­nen müssen, ist Stan­dard.

Falls im linken Seit­en­bere­ich nur das Wort Abfra­gen und der Pfeil zu sehen sind, öff­nen Sie mit einem Dop­pelk­lick darauf das Seit­en­fen­ster, um dort alle existieren­den Abfra­gen anzuzeigen. Wählen Sie dort die Abfrage Rech­nung. Start | Kom­binieren | Abfra­gen zusam­men­führen ▼  erweit­ern | Abfra­gen als neue Abfrage zusam­men­führen. Es öffnet sich der Zusam­men­führen-Dia­log wo im oberen (großen) Kas­ten die ersten Werte der Abfrage Rech­nung einge­tra­gen sind. Im Auswahlfen­ster darunter wählen Sie die Abfrage Lager. Klick­en Sie nun im oberen als auch im unteren Kas­ten in die Spalte Pro­dukt-Nr., weil dieses Feld ja das verbindende Ele­ment zwis­chen bei­den Abfra­gen ist. Beim Punkt Join-Art belassen Sie es bei der Vor­gabe, denn es sollen ja alle Zeilen der Abfrage Rech­nung ver­wen­det wer­den und jene mit der gle­ichen Pro­duk­t­num­mer aus der Abfrage Lager einge­fügt wer­den:

So soll sich der Dia­log darstellen

Bestäti­gen Sie mit OK und es wird eine neue Abfrage Merge1 erzeugt, die Sie vielle­icht etwas irri­tiert:

Vielle­icht nicht erwartet, aber kor­rekt…

Hier ste­ht Table für Tabelle, nicht für Tisch! 😉 Klick­en Sie in der Über­schrift Lager auf den Dop­pelpfeil Doppelpfeil und es öffnet sich dieser Dia­log:

Wählen Sie die anzuzeigen­den Felder aus

Ent­fer­nen Sie zuerst ein­mal das allerun­ter­ste Häkchen bei Ursprünglichen Spal­tenna­men als… und über­legen Sie dann, welche Felder aus der Abfrage Lager über­nom­men wer­den sollen. Sie wer­den erken­nen, dass es außer Pro­dukt-Nr. jedes Feld sein soll. Darum ent­fer­nen Sie auss­chließlich das Häkchen bei Pro­dukt-Nr. und ein schließen Sie den Dia­log per OK. Und das Ergeb­nis sieht schon ganz vielver­sprechend aus:

Die gewün­scht­en Felder sind in die Abfrage einge­fügt

Dass hier für eine Rech­nung über­flüs­sige Infor­ma­tio­nen (Spal­ten) enthal­ten sind, spielt derzeit keine Rolle. Es fehlen den­noch 2 Spal­ten, wo der entsprechende Wert berech­net wer­den soll. Auch wenn Ihnen Excel als erste Wahl ein­fällt, nein, auch hier ist Pow­er Query gefragt. Dazu wech­seln Sie zum Reg­is­ter Spalte hinzufü­gen und wählen dort das Sym­bol Bed­ingte Spalte. Sollte dieser Punkt aus­ge­graut sein dann acht­en Sie darauf, dass nur eine einzelne Spalte markiert ist und wieder­holen den Vor­gang. Im Dia­log Bed­ingte Spalte hinzufü­gen schreiben Sie bei Neuer Spal­tenname MwSt, denn die 1. neu zu erstel­lende Spalte soll ja diese Über­schrift haben. Anschließend wer­den sie in den Feldern darunter diese Werte eingeben:

  • Neuer Spal­tenname → MwSt
  • Spal­tenname | WennMwSt-Satz (auswählen)
  • Oper­a­tor | ist gle­ich (belassen)
  • Wert | ABC/1231
  • Aus­gabe | ABC/12319% (oder 0,19)
  • Andern­falls | ABC/1237% (oder 0,07)

…Und danach das Fen­ster per OK schließen. An dieser Stelle ist mir eine deut­liche Unregelmäßigkeit, aus mein­er Sicht ein Bug (Fehler) aufge­fall­en: Wenn Sie noch ein­mal auf dieses Feld über das Bear­beit­en-Sym­bol zugreifen, dann wird der Wert nach Pow­er Query’s Ermessen geän­dert; statt der Prozen­twerte wird der reine Zahlen­wert also 19 bzw. 7 statt 0,19 (19%) oder 0,07 (7%) in jed­er Zelle einge­tra­gen bzw. erset­zt. Das ist natür­lich ein drama­tis­ch­er Unter­schied, weil eine Mul­ti­p­lika­tion mit 100 vorgenom­men wird. Ich bin erst ein­mal den Weg gegan­gen, diese Spalte sofort als Prozentsatz zu for­matieren, was (hof­fentlich) diesen Man­gel beseit­igt. Wenn Sie im Nach­hinein die Über­schrift ändern möcht­en, soll­ten Sie aber die Änderung direkt aber nicht über den Dia­log vornehmen. 😥 

Wenn Sie auf der ganz sicheren Seite sein wollen, dann gehen Sie einen vielle­icht etwas umständlicheren dafür aber garantiert sicheren Weg. Nach dem Wech­sel zum Menüpunkt Spalte hinzufü­gen wählen Sie nicht Bed­ingte Spalte son­dern Benutzerdefinierte Spalte. Tra­gen Sie bei Neuer Spal­tenname wie gehabt den Wert MwSt ein und bei Benutzerdefinierte Spal­tenformel eine Formel in exakt dieser Schreib­weise:
= if [#"MwSt-Satz"]=1 then 0.19 else 0.07
und schließen dann das Fen­ster. Hin­weis: Den Feld­na­men [#„MwSt-Satz”] übernehmen Sie ide­al­er­weise durch einen Dop­pelk­lick auf den entsprechen­den Namen rechts im Kas­ten Ver­füg­bar­er Spal­ten, wobei die eck­i­gen Klam­mern sowie das hier erforder­liche #-Zeichen automa­tisch kor­rekt einge­fügt wer­den. Und die Dez­i­mal­tren­ner (Punkt) sind hier im Code kor­rekt, in der Abfrage wird die Darstel­lung automa­tisch mit einem Kom­ma ver­wen­det. Je nach Belieben kön­nen Sie das For­mat dieser Spalte so belassen oder als Prozentsatz darstellen.

Last but not least soll bzw. muss noch der Brut­to-Preis berech­net wer­den. Hier sehe ich prinzip­iell wiederum 2 Wege, die je nach Wis­sens­stand des Anwen­ders zum Ziel führen. Ein­steiger kön­nen beispiel­sweise so vorge­hen: Markieren Sie die Spal­ten Preis (net­to), Strg und ein Klick in die Über­schrift MwSt. Immer noch im Reg­is­ter Spalte hinzufü­gen wählen Sie Stan­dard | Mul­ti­plizieren. Es wird automa­tisch eine Spalte mit der Über­schrift Mul­ti­p­lika­tion erstellt. Wenn die Spalte MwSt als Prozent for­matiert ist, dann wird das Ergeb­nis der Mul­ti­p­lika­tion gle­icher­maßen for­matiert sein und auf den ersten Blick (und auch in der Real­ität) ein 100-fach zu hohes Ergeb­nis zeigen. For­matieren Sie in dem Fall in diese Spalte (beispiel­sweise über Typ ändern) als Dez­i­malzahl oder als Währung.

Damit ist allerd­ings erst ein­mal nur der Preis für ein Stück berech­net. Erstellen Sie also nun eine weit­ere Benutzerdefinierte Spalte und Mul­ti­plizieren Sie Anzahl mit dem Feld Mul­ti­p­lika­tion, wo ja der reine Mehrw­ert­s­teuer-Betrag aus­gerech­net wor­den ist. Die Berech­nung des endgülti­gen Preis­es (Brut­to-Preis) beschreibe ich weit­er unten, nach dem Inter­mez­zo für „mutige” Anwen­der. 😉 

Ich will Ihnen natür­lich auch nicht den etwas fort­geschrit­te­nen Weg voren­thal­ten. Hier erstellen Sie auch im Reg­is­ter Spalte hinzufü­gen ein­er Benutzerdefinierte Spalte und geben gle­ich als Überschrift/Neuer Spal­tenname Brut­to-Preis ein. Die Spal­tenformel greift naturgemäß auf die Spal­tenna­men im recht­en Kas­ten zu, welche sie dann ide­al­er­weise durch einen Dop­pelk­lick übernehmen. Die Formel sollte dann so ausse­hen:
= [Anzahl]*[#"Preis (netto)"]*(1+[MwSt])

Ich finde diesen Weg nicht nur trans­par­enter son­dern auch ele­gan­ter und im End­ef­fekt sicher­er. Da wird PQ nicht eigen­mächtig irgendwelche Änderun­gen vornehmen. In jedem Fall soll­ten Sie natür­lich stich­proben­mäßig berech­nen, ob das Ergeb­nis kor­rekt ist.

Wenn Sie den Weg für Ein­steiger gegan­gen sind, dann fehlt ja noch die Berech­nung des Brut­to-Preis­es. Die erforder­lichen Dat­en existieren ja bere­its in den Spal­ten Preis (net­to) und Mul­ti­p­lika­tion. Darum markieren Sie genau diese bei­den Über­schriften, Spalte hinzufü­gen | Stan­dard | Addieren. In der neu geschaf­fe­nen Spalte Addi­tion ste­ht nun der Preis für ein Stück des jew­eili­gen Pro­duk­ts. Wenn Sie nun in diesem Reg­is­ter bleiben, Addi­tion und Anzahl markieren (mit­tels Strg) und dann Stan­dard | Mul­ti­plizieren wählen, dann wird als let­zte Spalte Multiplikation.1 mit dem kor­rek­ten Brut­to-Preis angelegt. Da Sie diese Spalte in jedem Falle weit­er nutzen wer­den ist es natür­lich sin­nvoll, um den Spal­tenna­men auf Brut­to-Preis zu ändern. 😎 

Damit ist Ursprungs­form der Abfrage Rech­nung prinzip­iell kom­plett. Die eine oder andere Spalte wer­den Sie an dieser Stelle ide­al­er­weise löschen. In dieser Ver­sion soll­ten fol­gende Spal­ten erhal­ten bleiben: Anzahl, Pro­dukt-Nr., Beze­ich­nung, Regal, Platz, Preis (net­to), MwSt-Satz und Brut­to-Preis. Diese Abfrage (Merge1) soll­ten Sie auch per Schließen & laden in… als Nur Verbindung sich­ern.

Natür­lich haben die Felder für den Lager­platz nichts auf ein­er Rech­nung oder einem Liefer­schein zu suchen. Aber es war zu Beginn ihr schon ange­sprochen, dass das Lager für die Zusam­men­stel­lung der Ware eine Aus­fer­ti­gung braucht und auf einem zu erstel­len­den Liefer­schein sind stan­dard­mäßig auch keine Preise aus­gewiesen. – Um die Trans­parenz etwas zu erhöhen, benen­nen Sie die Abfrage Merge1 um, in der neue Name kann beispiel­sweise Raw­Da­ta Rech­nung sein. Das geht ide­al­er­weise per Recht­sklick im linken Seit­en­fen­ster.

Öff­nen Sie nun die Abfrage Raw­Da­ta Rech­nung. Start | Ver­wal­ten | Ver­weis und es wird eine Kopie, genauer gesagt ein Ver­weis auf die gewählte Abfrage erstellt. Im recht­en Seit­en­fen­ster wer­den Sie erken­nen, dass nur ein einziger Schritt dargestellt wird, die Abfrage jedoch kom­plett ist. Näheres zum The­ma Ver­weis kön­nen Sie hier nach­le­sen.

Benen­nen Sie die aktuelle Abfrage Raw­Da­ta Rech­nung (2) in beispiel­sweise Exem­plar für das Lager um. Löschen Sie nun ‑begin­nend mit Preis (net­to)- alle rechts davon ste­hen­den Spal­ten. Falls gewün­scht kön­nen Sie jet­zt noch über Spalte hinzufü­gen | Benutzerdefinierte Spalte eine Spalte mit der Über­schrift Stück gepackt erstellen und als Formel = null eingeben. Das führt dazu, dass eine Spalte mit auss­chließlich leeren Zellen gener­iert wird. Dort kann dann das Lager­per­son­al in Excel die gepack­te Menge ein­tra­gen. Und natür­lich kann dann auch noch eine weit­ere Spalte erstellt wer­den, wo die Spal­ten Anzahl und Stück ver­glichen wer­den, wo dann entwed­er OK oder Min­der­menge aus­gegeben wird.

Noch ein­mal Raw­Da­ta Rech­nung im linken Seit­en­fen­ster markieren, Recht­sklick und wiederum Ver­weis auswählen. Diese Abfrage sollte den Namen Liefer­schein bekom­men. Hier wer­den sie nur die ersten 3 Spal­ten beste­hen lassen. Wenn Sie das Opti­mum erre­ichen wollen, dann wer­den Sie über den Menüpunkt Kom­binieren die Spalte Stück mit der geän­derten Über­schrift Geliefert ein­binden, falls in dieser Spalte der numerische Wert der gepack­ten Stück­zahlen ste­ht.

Es bleibt noch die Abfrage Rech­nung auf dem gle­ichen Wege wie eben zu erstellen. Hier wer­den Sie in jedem Fall Regal und Platz löschen, die Namen der Über­schriften jen­er Spal­ten, die sie in dieser Abfrage übernehmen anpassen und die „über­flüs­si­gen” Spal­ten löschen.

Die 3 zulet­zt erstell­ten Abfra­gen kön­nen Sie nicht ad hoc in ein neues Tabel­len­blatt schreiben. Sie wer­den seit­ens Pow­er Query automa­tisch auch als Nur Verbindung gesichert. Wie sie das bequem ändern kön­nen, lesen Sie hier in unserem Blog nach.

Sie haben jet­zt gewiss erkan­nt, dass Pow­er Query doch erhe­bliche Erle­ichterun­gen bieten kann. Denn es reicht, die Dat­en der Ursprungsabfrage (Rech­nung) den neuen Gegeben­heit­en anzu­passen, auf Aktu­al­isieren zu Klick­en und schon sind alle weit­eren Abfra­gen auf dem neuesten Stand.

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