SUMMENPRODUKT() – Funktion

Die Mathematik-Funktion
SUMMENPRODUKT()

Beschreibung

Die Funk­tion SUMMENPRODUKT() ist eigentlich ganz ein­fach und den­noch schwierig. Der Wider­spruch in sich liegt darin begrün­det, dass ein großer Teil der User nicht ger­ade zu den Math­e­matik-Fans gehört und die Beschrei­bun­gen in der Excel-Hil­fe nicht wirk­lich so sind, dass sie auf den ersten Blick ver­ständlich sind.

Ganz kurz zusam­menge­fasst: Hier­mit wer­den gle­ich große und auch gle­ich aus­gerichtete Bere­iche zeilen- oder spal­tenweise einzeln mul­ti­pliziert und die Ergeb­nisse dann addiert. Diese Bere­iche wer­den als Matrix beze­ich­net. Das ist die Grund­form, die aber durch ver­schiedene Tricks erhe­blich an Funk­tion­al­ität gewin­nen kann.

In ver­schiede­nen Abschnit­ten wer­den wir Ihnen Beispiele aufzeigen, wie mächtig diese Funk­tion ist. Und wenn Sie ein­mal ein gewiss­es Maß an Sicher­heit in Sachen Umgang mit der Funk­tion SUMMENPRODUKT haben, dann wer­den Sie diese gewiss recht oft ein­set­zen, um rasch und sich­er zum Ziel zu gelan­gen.

Syntax

=SUMMENPRODUKT(Matrix1;  Matrix2; [Matrix…]

Argument(e)

Matrix1 .. Matrix_n sind min­destens zwei Matrizen, wo die Ele­mente erst mul­ti­pliziert und anschließend alle Ergeb­nisse addiert wer­den. Es kön­nen bis zu 255 einzelne Matrizen angegeben wer­den.

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Hin­weise

Die jew­eils als Argu­ment übergebe­nen Matrizen müssen bezüglich der Zeilen- und Spal­tenzahl iden­tisch sein. Ist das nicht der Fall, wird der Fehler #WERT! zurück gegeben.

Enthält ein Ele­ment ein­er Matrix einen Wert, der nicht numerisch ist und auch nicht so inter­pretiert wer­den kann, dann wird statt des Zellinhaltes der Wert 0 (Null) ver­wen­det.

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Beispiel(e)

Einige grundle­gende Beispiele find­en Sie in dieser Datei in den Arbeits­blät­tern Sum­men­pro­dukt (1) bis Sum­men­pro­dukt (3). Wegen der Kom­plex­ität des The­mas wird dieses The­ma (in naher Zukun­ft) in einem geson­derten Beitrag behan­delt wer­den. Hier nun Erk­lärun­gen und Hin­weise zu den einzel­nen Arbeits­blät­tern:

Summenprodukt  (1)

Dieses Arbeits­blatt ist ursprünglich für unsere Sem­i­nare als Musterta­belle für die Absolute Adressierung erstellt wor­den, aber da die Dat­en so schön über­sichtlich sind, packe ich die Gele­gen­heit beim Schopf und nutze die Dat­en auch hier.
Ihnen wer­den gewiss zwei Dinge sofort ins Auge fall­en: Der Bere­ich E6:F8 ist nicht aus­ge­füllt und in G6:G9 ste­hen schon die Ergeb­nisse drin. Na ja, die Spalte G dient nur der Kon­trolle für all diejeni­gen von Ihnen, die frem­den oder frem­dar­ti­gen Formeln gegenüber erst ein­mal mis­strauisch sind. Und der Bere­ich, wo im Nor­mal­fall die berech­neten Werte einge­tra­gen wer­den, ist und bleibt leer, denn die Berech­nung soll ja mit ein­er einzi­gen Formel durchge­führt wer­den. Und genau die ste­ht in F9:

=SUMMENPRODUKT(C6:C8; D6:D8)

Da das Ergeb­nis stimmt, muss die Formel ja wohl auch richtig sein. Die bei­den Matrizen sind in Spalte C und Spalte D und enthal­ten diese Werte:

Matrix 1 Matrix 2
10 1,82
25 0,62
3 35,00

 Excel rech­net nun fol­gen­der­maßen: Erst wird das Pro­dukt (Mul­ti­p­lika­tion) von C6 und D6 gebildet, also C6*D6 als Rechen­op­er­a­tion. Excel „merkt” sich dieses Ergeb­nis. Danach wird in den restlichen Zeilen (also Zeile 7 und Zeile 8) der gle­iche Vor­gang durchge­führt. Nun wird von allen Pro­dukre­sul­tat­en die Summe gebildet und dieses Ergeb­nis wird in F9 aus­gegeben. Die kom­plette Rechen­op­er­a­tion sieht in diesem Fall so aus: (10*1,82)+(25*0,62)+(3*35) was ja genau dem entspricht, was typ­is­cher­weise auch per Hand erledigt wird, wenn in den einzel­nen Zeilen die Berech­nun­gen durchge­führt wer­den. Siehe Spalte G als Kon­trollspalte.

Bedenken Sie, dass es sich hier um eine Matrix-Formel han­delt, auch wenn Sie die Formel ganz nor­mal mit Eingabe abschließen und nicht automa­tisch die {geschweiften Klam­mern} um die Formel gelegt wer­den. Der Hin­weis ist dann wichtig, wenn Sie auf der Suche nach Geschwindigkeits­brem­sen sind.

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Summewenn (2)

Hier geht es darum, dass der in D3 eingegebene Rabatt gle­ich mit berech­net wird. In der ursprünglichen Auf­gabe (also ohne Ver­wen­dung von Sum­men­pro­dukt()) war es das Ziel, die Zelle mit dem Rabatt als absoluten Wert einzugeben, also $D$3. Wenn ich diesen Wert nun in die Funk­tion ein­binde, dann müssten eigentlich auch entsprechend der Zeilen­zahl der einzel­nen Matrix drei Rabat­twerte untere­inan­der ste­hen. Aber es geht auch so:

=SUMMENPRODUKT(C6:C8; D6:D8)*(1‑D3)

Natür­lich wer­den Ihnen zwei Dinge aufge­fall­en sein: Die Zel­ladresse für den Rabatt ist nicht abso­lut eingegeben son­dern als rel­a­tive Adressierung und dass die SUMMENPRODUKT-Formel an sich nicht verän­dert wor­den ist, der Rabatt-Abzug wurde nur „ange­hängt”.

Bei der Gele­gen­heit: Wenn Ihnen der Abzug des Rabatts zu intrans­par­ent ist, dann geben Sie die Formel gerne so ein:

=SUMMENPRODUKT(C6:C8; D6:D8)*(100%-D3)

dann ist das Ver­ste­hen der Formel vielle­icht für alle Anwen­der etwas leichter. Das Ergeb­nis und die Funk­tion­al­ität ist iden­tisch. Auch hier ist zu Ihrer Kon­trolle in Spalte G eine „klas­sis­che” Berech­nung durchge­führt wor­den.

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Summewenn (3)

Jet­zt wird es wirk­lich „inter­es­sant”. Die Auf­gabe: Wenn von einem Artikel mehr als 20 Ein­heit­en verkauft wur­den, dann gibt es für diesen Artikel zusät­zlich noch ein­mal 5% Nach­lass. Nehmen Sie sich gerne ein­mal die Formeln in der Kon­trollspalte (H) zu Herzen, denn das ist ja der herkömm­liche Weg und zeigt ja auch das kor­rek­te Endergeb­nis. Und statt der N()-Funk­tion kön­nen Sie dort auch ..-((C7>20)*1).. ein­set­zen oder auch ein WENN()-Kon­strukt.

Hier noch ein­mal die konkrete Formel für F9 (gehört alles in 1 Zeile):

=SUMMENPRODUKT(C6:C8; D6:D8) * (1‑D3) – SUMMENPRODUKT(C6:C8; D6:D8; N(C6:C8>20) * 5%)

Und da begin­nt schon die hohe Schule. Lassen Sie uns die Formel ein­mal analysieren. Der erste Teil =SUMMENPRODUKT(C6:C8;D6:D8) * (1‑D3) ist prak­tisch iden­tisch zu der in vorheri­gen Tabelle erar­beit­eten Formel. Der eventuelle einzige klitzek­leine Unter­schied: statt (100%-D3) ste­ht nun (1‑D3) dort. Und das ist aus math­e­ma­tis­ch­er Sicht iden­tisch, denn Excel bew­ertet die 1 als 100%.

Zur Erin­nerung: Bis jet­zt haben wir das nor­male Ergeb­nis mit Abzug des Skon­tos, im Beispiel 3%. Jet­zt soll noch von allen Artikeln, wo mehr als 20 Stück bzw. Ein­heit­en gekauft wor­den sind, ein zusät­zlich­er Rabatt von 5% des bish­er errech­neten Preis­es für diesen Artikel abge­zo­gen wer­den. Und das geschieht in diesem Teil:

- SUMMENPRODUKT(C6:C8; D6:D8; N(C6:C8>20) * 5%)

Es wird noch ein­mal das SUMMENPRODUKT gebildet, nun aber mit drei Argu­menten. die ersten bei­den Para­me­ter sind bekan­nt: Anzahl * Einzel­preis. Das dritte Argu­ment der Funk­tion N(C6:C8>20) * 5% ist etwas „tricky” gestal­tet. Von innen nach außen betra­chtet ist es leichter zu ver­ste­hen: C6:C8>20 ist ein Aus­druck, der entwed­er WAHR oder FALSCH ist. C6 .. C8 ist entwed­er größer als 20 oder nicht. Die Funk­tion N() dient dazu, das übergebene Argu­ment in eine Zahl, einen numerischen Wert umzuwan­deln. Das bedeutet, dass ein WAHR zu ein­er 1 und eine FALSCH zu ein­er 0 wird. Immer noch im drit­ten Argu­ment wird nun diese numerische Auswer­tung mit 5% (oder 0,05) mul­ti­pliziert.

In Zeile 6 würde das bedeuten: C6 ist ist mit 10 nicht größer als 20 und somit wird 0*5% gerech­net, was ja auch Null ergibt. In C7 ist der Wert 25, also größer als 20. Da wird dann 1*5% für die Auswer­tung angewen­det. Und in Zeile 8 sind es dann wieder 3 Torten, die keinen Rabatt bekom­men.

Jet­zt noch ein­mal zum langsamen Nachvol­lziehen die einzel­nen Argu­ment-Blöcke des zweit­en Sum­men­pro­duk­ts, nur auf die Zeile 7 zusam­men gekürzt: C7; D7; N(D7>20) * 5% was rech­ner­isch so aussieht: 25*0,62*1*5%. Oder wenn es weniger als 21 Roggen­brötchen gewe­sen wären, dann kön­nte die Berech­nung beispiel­sweise so ausse­hen: 15*0,62*0*5%.

Im ersten Fall wären das dann 0,78€, im zweit­en Fall jedoch 0,00 €, denn die Mul­ti­p­lika­tion mit 0 führt zum Gesamtergeb­nis Null. – Das Gesamtergeb­nis dieses Sum­men­pro­dukts wird vom im ersten Teil der Formel berech­neten Gesamt­preis abzüglich Skon­to abge­zo­gen und somit entste­ht der neue Net­to-Preis. Es sei noch ein­mal darauf hingewiesen: Die Preis­berech­nung erfol­gt abso­lut ohne die Werte in den Spal­ten G:I son­dern auss­chließlich auf der Basis D3; C6:D8.

Schauen Sie für weit­ere Beispiel auch gerne ein­mal hier im Blog nach, dort wer­den nach und nach gut nachvol­lziehbare Auf­gaben aus der Prax­is disku­tiert.

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