Stundenabrechnung (2)

Stundenabrechnung

Industriezeit und Stundensatz


Excel, alle Ver­sio­nen

Diese Auf­gabe aus dem glob­alen Bere­ich „Zeit und Datum” baut auf dem Train­ing­steil auf, wo die Grund­la­gen ein­er ein­fach gestal­teten Stun­denabrech­nung geschaf­fen wor­den sind. Die im Grund­sem­i­nar erar­beit­eten Dat­en find­en Sie im For­mat 2007 zur weit­eren, eige­nen Bear­beitung vor. Grund­sät­zlich sind alle Abbil­dun­gen und auch Hand­lungsan­weisun­gen auf die Ver­sion 2007 bzw. 2010 abgestellt, meist aber ist die 2003er-Ver­sion so ähn­lich, dass Sie diese Anleitung auch dafür nutzen kön­nen.

Voraussetzungen

Um diese Auf­gabe ohne Trainer/in zu bewälti­gen, soll­ten Sie über solide Grund­ken­nt­nisse des Excel ver­fü­gen. In einem Sem­i­nar mit Trainer/in genügt es, wenn Sie gut mit Excel ver­traut sind.

Weit­er­hin ist es erforder­lich, dass Sie mit der bis hier­her erar­beit­eten Ver­sion (siehe obige Dateien) sehr gut klar kom­men sind und auch alles ver­standen haben. Als Trainer/in beacht­en Sie bitte, dass Sie diese Unter­la­gen ohne schriftliche Genehmi­gung der GMG Com­put­er-Con­sult­ing nicht ver­wen­den dür­fen.

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Definition

Zu Beginn bedarf es ein­er Def­i­n­i­tion, ein­er Vere­in­barung über den Begriff „Indus­triezeit”. Als Beispiel ver­wende ich hier die Zeit 2:30h, also 2 Stun­den und 30 Minuten. Im nor­malen Sprachge­brauch wer­den Sie genau wie ich „2½ Stun­den” sagen. Und dieses wiederum würde math­e­ma­tisch mit dem Begriff „2,5 Stun­den” aus­ge­drückt. Und das ist exakt das, was die Indus­triezeit aus­macht. Die Minuten wer­den als dez­i­maler Teil ein­er Stunde dargestellt. 6 Minuten sind 110 Stunde, 15 Minuten eine vier­tel Stunde, und so weit­er.

Aus dem ersten Teil wis­sen Sie, dass kalen­darische Dat­en und Zeit­en nur in der uns gewohn­ten Form in Excel dargestellt wer­den. Die „Testzeit” von 2:30 ist für Excel intern ein Wert von 0,104166666666… und nicht 2,5 (Stun­den). Um aber beispiel­sweise Arbeit­szeit * Stun­den­satz berech­nen zu kön­nen, muss ein kor­rek­ter Stun­den­wert vor­liegen, jen­er Wert also, der durch die Indus­triezeit repräsen­tiert wird.

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Excel-Zeit zu Industriezeit

Es wäre ein Leicht­es, Ihnen hier die fer­tige Berech­nung zu präsen­tieren. Sie wür­den diese auch ohne Erk­lärung hin­nehmen und behal­ten. Aber wenn Sie ein wenig an der Lösung mitar­beit­en, kann das nur dem Ver­ständ­nis der Dinge dienen. Und das ist gut und gewollt. Sie sind schließlich in einem Excel-Sem­i­nar.  💡

Am besten, Sie ver­suchen selb­st, durch etwas Exper­i­men­tieren die Formel für die Umrech­nung her­auszubekom­men. Dazu laden Sie erst ein­mal die bish­erige Datei auf der Basis Excel 2007, falls noch nicht geschehen. In etwa sollte sich Ihnen dieses Bild zeigen:

Die Ausgangslage für die Industriezeit und den Stundenlohn

Die Aus­gangslage für die Indus­triezeit und den Stun­den­lohn

Der erste und zweite Jan­u­ar enthält ja noch keine Dat­en aber in Spalte E die Formeln. Geben Sie nun in B6 0:00 und in C6 24:00 ein. Am 2. Jan­u­ar ist der Beginn auch um 0:00 und das Ende um 12:00. An bei­den Tagen ist keine Pause einge­tra­gen. Das sollte nun so ausse­hen:

Die Berechnete Arbeitszeit im hh:mm - Formatierung

Die Berech­nete Arbeit­szeit im hh:mm – For­matierung

Vielle­icht irri­tiert Sie das Ergeb­nis in E6. Erstens hat­ten Sie in C6 24:00 eingegeben, nicht 0:00 und zweit­ens soll­ten doch Null­w­erte gar nicht angezeigt wer­den. So war es im ersten Teil vere­in­bart und auch umge­set­zt. Nun, die Erk­lärung und die Erken­nt­nis wer­den gle­ich kom­men.

Null Uhr und 24:00 Uhr liegen ja nicht wirk­lich weit auseinan­der, im Prinzip sind es die iden­tis­chen Zeit­en. Ein­mal ist es der volle alte Tag, das andere mal ist es der neue Tag, der zwar begonnen hat aber 0 Sekun­den alt ist. Hier wird aus 24:00 (alter Tag) automa­tisch 0:00 (neuer Tag) gemacht.

Dass Excel die Darstel­lung (wieder ein­mal) umwan­delt wird bess­er ersichtlich und auch bewiesen, wenn Sie das For­mat der bei­den Zellen ein­mal auf das Stan­dard-Zahlen­for­mat ändern. Dazu markieren Sie am besten eine beliebige Zelle aus Spalte F, und über­tra­gen Sie die For­matierung beispiel­sweise mit dem Pin­sel­sym­bol in die Zellen E6:E7:

Die errechneten Stunden beispielhaft als Zahl formatiert

Die errech­neten Stun­den beispiel­haft als Zahl for­matiert

Ah ja, das hat­ten wir doch schon ein­mal. 0:00 bis 24:00 sind ein ganz­er Tag. (Bitte merken, auch wenn es banal ist.) 0:00 bis 12:00 sind ein hal­ber Tag, auch klar. Und jet­zt kommt die wichtige Über­legung. Bei einem hal­ben Tag soll bei der Indus­triezeit ja nicht mit 0,5 gerech­net wer­den, son­dern mit 12 (Stun­den). Und bei einem ganzen Tag mit 24 (Stun­den). Jet­zt wird Ihnen auch klar sein, warum in E6 die 00:00 angezeigt wor­den und nicht unter­drückt ist. Der Inhalt der Zelle ist ja Eins Kom­ma Null, also größer als Null!

Das bedeutet: Wenn ich mit Indus­triezeit­en rechne, dann muss ich die berech­neten Stun­den mit 24 mul­ti­plizieren, um damit kor­rekt weit­er rech­nen zu kön­nen. Nochmals als Beispiel: 6 Stun­den Arbeit á 50,00 € macht 300,00 €. Klar. 6 Stun­den sind aber intern nur 14 Tag, also 0,25. Und 0,25 * 50 € ergibt alles andere als den kor­rek­ten Betrag für eine Rech­nung. Das Ganze mal 24 wird aber das gewün­schte und kor­rek­te Ergeb­nis, näm­lich 300,00 € brin­gen.

Also, Sie merken sich bitte: Für das rech­nen mit der Indus­triezeit muss die berech­nete Zeit im For­mat hh:mm immer mit 24 mul­ti­pliziert wer­den.

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Berechnung des Entgelts

Auf dieser Basis lässt sich nun auch eine „saubere” Lohnabrech­nung erstellen. Zumin­d­est was das Brut­to-Ent­gelt bet­rifft. Die Formel ist recht ein­fach und logisch: Ent­gelt = (Indus­trie-) Stun­den * Stun­den­lohn.

Vorbereitung

Als Vor­bere­itung schließen Sie bitte die eben bear­beit­ete Datei ohne diese zu spe­ich­ern. Es sollte ja nur bewusst gemacht wer­den, wie sich die Indus­triezeit von der typ­is­chen Zeit­darstel­lung in Excel unter­schei­det. Öff­nen Sie nun noch ein­mal Ihre zulet­zt gespe­icherte Ver­sion oder greifen Sie auf die Ver­sion des Train­ings für Excel 2007 zurück.

Schreiben Sie in die Zelle D3 den Text Stun­den­lohn: (mit einem ange­hängten Leerze­ichen) und for­matieren Sie die Zelle rechts­bündig. In E3 kommt der Stun­den­lohn, for­matiert als Währung. Es macht sehr viel Sinn, wenn Sie E3 mit einem Bere­ich­sna­men verse­hen. In der fol­gen­den Abbil­dung ist dieses der Name Stun­den­Lohn.

Bereichsname "StundenLohn" vergeben

Bere­ich­sname „Stun­den­Lohn” vergeben

Im näch­sten Schritt wer­den Sie die Über­schriften in Zeile 5 ergänzen, damit auch deut­lich wird, was dort im Daten­bere­ich berech­net wird. Geben Sie in F5:G5 eine möglichst sin­nvolle Über­schrift ein und über­tra­gen Sie das For­mat aus den Zellen links, damit auch die Rah­men­lin­ie unten zu sehen ist:

Neue Überschriften für die Spalten F und G eingefügt

Neue Über­schriften für die Spal­ten F und G einge­fügt

Wenn Sie so weit sind, haben Sie alle Vor­bere­itun­gen geschafft und Sie kön­nen an die eigentliche Arbeit der Berech­nung der Stun­den­löhne gehen.

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Die Berechnung

Überzeugt sein ist bekan­ntlich meis­tens bess­er als nur an etwas glauben. Darum ver­suchen Sie doch ein­fach ein­mal, in G8 das Tage­sent­gelt zu berech­nen. Eigentlich ist das doch ganz ein­fach, näm­lich Arbeit­szeit * Stun­den­lohn. Das entspricht der Formel
=E8*E3
oder wenn Sie sin­nvoller­weise gle­ich mit dem Bere­ich­sna­men arbeit­en:
=E8*StundenLohn
In bei­den Fällen wer­den Sie ein für den Arbeit­nehmer aus­ge­sprochen unbe­friedi­gen­des Ergeb­nis bekom­men, näm­lich:

Auch falsche Ergebnisse sind möglich ...

Auch falsche Ergeb­nisse sind möglich …

Sie erken­nen, dass Excel die 8:20 nicht so inter­pretiert, wie es durch uns gewün­scht ist. Eigentlich ken­nen Sie ja auch den Grund. Sie brauchen auch gar nicht so sehr exper­i­men­tier­freudig sein… mul­ti­plizieren Sie schon ein­mal das bish­erige Ergeb­nis mit 24 und Sie wer­den sehen, dass das schon eher hinkommt. Es ist sog­ar das kor­rek­te Ergeb­nis. Und wenn Sie lieber ohne eine Spalte mit der Indus­triezeit arbeit­en, kann diese Formel dur­chaus eine dauer­hafte Lösung sein:
=E8*StundenLohn*24

Aber Sie sollen ja auch den etwas län­geren Weg ken­nen ler­nen. Darum berech­nen Sie in F8 erst ein­mal die Indus­triezeit der geleis­teten Stun­den:

Die korrekte aber unschön formatierte Industriezeit

Die kor­rek­te aber unschön for­matierte Indus­triezeit

Stimmt, 8 13 Stun­den. Das Ganze sollte aber etwas hüb­sch­er ausse­hen, darum ändern Sie das Zahlen­for­mat bitte noch etwas ab:

Eigenes Zahlenformat für die Stunden der Industriezeit erstellen

Eigenes Zahlen­for­mat für die Stun­den der Indus­triezeit erstellen

Da es in der Abbil­dung nicht so 100%ig erkennbar ist, hier noch ein­mal das For­mat, wie Sie es in das Feld eingeben: 0,00″ Std.” . Bitte exakt so eingeben, dann kom­men Sie auch zu dem gewün­scht­en Ergeb­nis, wie es auch in der fol­gen­den Abbil­dung zu sehen ist.

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Anschließend wer­den Sie noch ein­mal die Formel in G8 anpassen oder neu schreiben und das Ergeb­nis stimmt nun endlich:

Formatierte Industriezeit und Berechnung des Entgelts

For­matierte Indus­triezeit und Berech­nung des Ent­gelts

Das sieht ja schon ein­mal gut aus. Im näch­sten Schritt kopieren Sie bitte die Formeln aus F8 und G8 in die Bere­iche F6:F36 und G6:G36. Die Ergeb­nisse stim­men, aber wieder ein­mal ist das For­mat nicht so, wie es gewün­scht ist:

Alles ausgefüllt, aber noch unschön formatiert

Alles aus­ge­füllt, aber noch unschön for­matiert

Die Null-Werte stören wieder ein­mal. Sie kön­nten das mit ein­er WENN()-Funktion lösen, bess­er ist aber die For­matierung anzu­passen. Ändern Sie das For­mat der Spalte F auf 0,00″ Std.”;;, Spalte G sollte gle­icher­maßen mit 2 Semi­ko­la in der For­matierungsvorschrift ergänzt wer­den. Ide­al­er­weise erstellen Sie hierzu wiederum ein benutzerdefiniertes For­mat:

Das benutzerdefinierte Format für ein besseres Aussehen

Das benutzerdefinierte For­mat für ein besseres Ausse­hen

Selb­stver­ständlich kön­nen Sie bei Ihrer For­mat-Vor­gabe auch Anführungsze­ichen (an den richti­gen Stellen) ver­wen­den, hier aber ist es nicht erforder­lich. – Bleibt eigentlich nur noch wenig zu tun. Sum­men­bil­dung in Zeile 37 und entsprechende For­matierung. Das soll­ten Sie aber auch ohne Hil­fe hin bekom­men. Und damit ist auch diese Auf­gabe fer­tiggestellt. Ver­gle­ichen Sie gerne Ihr Ergeb­nis mit dem, was das GMG-Team erar­beit­et hat. Sie kom­men hier an die Datei per Recht­sklick zum Down­load oder per Dop­pelk­lick zum direk­ten öff­nen in Excel.

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Die weit­eren Mod­ule dieses Sem­i­nars:

Stun­denabrech­nung (1): Die Basis, eine sehr ein­fache Tabelle

Erweiterung_2: Nachtschicht, 0:00 – Gren­ze wird über­schrit­ten

Erweiterung_3: Bed­ingte For­matierung für Woch­enen­den und Feiertage.

Hin­weis: Wir sind neugierig und möcht­en gerne wis­sen, wer sich für dieses The­ma inter­essiert. Und wir wollen das Ganze auch etwas steuern. Darum brauchen Sie für die Erweiterung 2 und die Erweiterung 3 ein Pass­wort.Dieses senden wir Ihnen gerne zu, wenn Sie uns eine entsprechende  e‑Mail senden. Und da wir Spam has­sen ver­sprechen wir Ihnen, dass wir nur ein einziges Mal näm­lich mit dem Pass­wort etwas Wer­bung für unsere Sem­i­nare und Train­ings machen, nie wieder. Und wir geben Ihre Mail-Adresse auch garantiert nicht weit­er, denn das gehört sich ein­fach nicht!

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Vielle­icht möcht­en Sie ja auch im Vor­wege wis­sen, was Sie in den bei­den Kapiteln erwartet. Eine kurze Zusam­men­fas­sung find­en Sie (natür­lich ohne Zugriff­ss­chutz) auf dieser Seite des Blogs.

Weit­ere Lern-Ein­heit­en
Stun­denabrech­nung (1)Stun­denabrech­nung (1)
Die Basis, eine sehr ein­fache Tabelle
Stun­denabrech­nung (3)Stun­denabrech­nung (3)
Erweiterung 1, Indus­triezeit und Stun­den­satz
Stun­denabrech­nung (4)Stun­denabrech­nung (4)
Erweiterung 3, Bed­ingte For­matierung für Woch­enen­den und Feiertage

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